Ich schreibe dies hier ganz spontan, aus einer Eingebung heraus: Kunst ist oft egoistisch.
Muss egoistisch sein. Es gibt nur wenige Wege, wie ein Werk wirklich authentisch sein kann.
Wenn ich meine Kunst in den Dienst anderer stelle, ist es dann nicht Auftragsarbeit — kommerzielle Fotografie? Für andere erstellte Fotos folgen doch entweder den Kriterien, die andere dafür
aufgestellt haben, oder dem, was ich denke, dass es anderen passen könnte!
Authentisch ist ein Werk meiner Meinung nach dann, wenn es etwas Subjektives, zum Künstler oder zur Künstlerin Gehöriges, in sich trägt. Ob das nun eine Idee, ein Gedanke, eine Emotion, oder gar
eine Weltanschauung ist.
Endlich tue ich mir selbst, und meiner Fotografie, hiermit wieder einmal den Gefallen, und kreiere etwas allein deshalb, weil ich es will — allein für mich.
Na ja, und dann teile ich es mit euch. Ich will ja nicht so sein.
Genießt es, liebe Leser:innen!
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Studioaufnahmen mit einfarbigem Backdrop und Außenaufnahmen? Wie unterscheiden sich die beiden voneinander? Eine Antwort: Über den Hintergrund.
Besonders möchte ich über die Authentizität von Fotos sprechen. Authentizität war schon seit der Erfindung der Fotografie das Hauptthema der fototheoretischen Debatte. Heute möchte ich mit dir zusammen einen Blick darauf werfen, wie der Hintergrund eine Fotografie beeinflusst.
Meine Freundin hat gerade ein Seminar bei Prof. Dr. Gleiter von der TU
Berlin abgeschlossen. Herr Prof. Dr. Gleiter ist eine Koriphäe auf
seinem Gebiet. Am Ende eines Seminars hörte ich mit, als er über
seinen Ansatz für alle Theorie sprach. Er lautet: Theorie soll die
Praxis inspirieren!
Was ist auch sonst der Sinn von Theorie? Theorie ohne Praxis hat,
gerade im Design oder in der Kommunikation, keinen Sinn.
Everybody tells you to put a foreground into your landscapes. But why?
Today, I want to give you the in-depth reasoning behind that practice.
Die natürliche Reaktion, gerade als Anfänger, wenn man ein Motiv
sieht, ist die Konzentration auf nur dieses bestimmte Motiv.
Meiner Ansicht nach ist diese Herangehensweise jedoch ein Fehler. Denn
wer sich allein auf das Motiv konzentriert, schenkt oft dem
Hintergrund nicht genügend Beachtung!
Wenn aber der Hintergrund nicht die Aussage vom Motiv unterstützt,
oder wenigstens irgendeine Art von Interaktion zwischen Vorder- und
Hintergrund bewusst in das Foto eingebaut wird, dann kann kein Foto
seine beabsichtigte Wirkung entfalten.
Selbst ein vollkommen schwarzer oder weißer Hintergrund, also
vermeintlich ohne jegliche Information, kann unter Umständen völlig
fehl am Platze wirken.
Jeder Hobbyfotograf sollte sich Gedanken zu den Bildformaten machen,
die er verwendet.
Denn schon der Unterschied einer Handykamera im Format 16:9 zu einer
Digitalkamera mit dem Bildformat 4:3 kann die Wirkung des Bildes stark
beeinflussen.
Und die grundlegende Wirkung ist gar nicht mal so schwer zu verstehen!
Unser Hirn mag Auffälligkeiten. Das macht evolutionär Sinn: Alles, was
nicht in die Umgebung passt, kann entweder gefährlich sein, oder
Nahrung bedeuten. Es wird natürlich kein Tiger aus dem Bild gesprungen
kommen, aber der Mechanismus ist noch immer fest in uns installiert.
Wir, als Fotografen, Künstler und Designer, nutzen diesen Umstand für
unsere Arbeit. Alles, was hervorsticht, erregt Interesse.
Aber wie geht man als Fotograf mit tonalem Kontrast um?
Die Drittelregel ist mit Sicherheit die mit Abstand beliebteste Kompositionsregel für Fotografen. Gerade in Anfängerkursen und -tutorials findet sie häufig Erwähnung.
Heute will ich mit dir einen Blick darauf werfen, wie man diese Regel richtig anwendet. Zudem möchte ich dich für typische Probleme sensibilisieren, die in vielen Artikeln über diese Regel nicht
erwähnt werden, und die Ubiquität der Drittelregel hinterfragen.
Auf geht's!
Die scheinbar einfachste Methode, ein Bild mit einem Subjekt zu komponieren, ist die Zentralkomposition.
Oft wird in Fotoratgebern von der Nutzung abgeraten - ist es doch oft schwierig, mit dieser Methode ein interessantes, den Betrachter engagierendes Bild zu gestalten.
Hier gehe ich mit einem Beispiel darauf ein, wie diese Technik angewandt werden kann, und weshalb sie komplexer ist, als es zunächst den Anschein hat.
Normalerweise ist Forschung in der Kunst- und Medienwissenschaft,
gerade was die künstlerischen Medien, ihre Kreation und ihre Wirkung
betrifft, in ihrer Art und Weise stark subjektiv.
Oft habe ich das Gefühl, neue Ausdrucksweisen sind in diesen
Forschungsbereichen von gleichviel Wert wie neue Erkenntnisse. Auch
aus der Schulphilosophie kennen wir noch seitenlanges Geschwurbel
(ich habe übrigens Philosophie als Fach immer geliebt) – strikte Semantik
ist hier, und in ähnlichen Feldern, wie Ethnografie,
Bildwissenschaften, Narratologie etc, meiner Meinung nach
gleichbedeutend mit der kompakten Eleganz mathematischer Formeln. Es ist ein
anderer Weg der Beweisführung.
Der einzige Unterschied: Mathematische Formeln haben festgelegte
Reihenfolgen und eine stärker begrenzte Menge von Zeichen, die strikt
definiert sind. Worte hingegen, oder gar ganze Sätze, sind oft nur lose
definiert. Man muss also, um mit ihnen zu arbeiten, mit Worten das
definieren, was man mit Worten beschreibt. Erkennt ihr das Problem?
Ideen zu produzieren, ist ein wichtiger Teil der Arbeit eines Fotografen (und generell jeden Künstlers). Doch was ist wichtiger – schnell Inhalte oder Werke als Ideen zu teilen, oder diese wirklich auszuarbeiten? Hier meine Gedanken dazu.
Als Fotograf ist man vom Licht (und damit von der Zeit) abhängig. Das heißt in der Theorie: Je länger und öfter man einen Ort immer wieder besucht, desto höher die Chance, immer neue und bessere Lichtsituationen zu erwischen. Doch auch alles andere verändert sich mit der Tageszeit; je mehr Zeit man aufwendet, desto mehr unterschiedliche Situationen lernt man am selben Ort kennen.
In letzter Zeit habe ich viel über Zeit in der Fotografie nachgedacht – immerhin ist der Faktor der Zeit eine der Sachen, die Fotografie und Film voneinander trennen.
Was für Möglichkeiten haben wir also, um Zeit darzustellen?
Für mich liegt die höchste Kunst des Fotografierens darin, eine abstrakte Aussage festzuhalten, die über die vorhandene reine Bildinformation hinausgeht – zum Beispiel Emotionen oder auch Gedanken.
Dieses Bild enthält viele in verschiedene Richtungen gehende Linien, die man erst gar nicht so richtig einordnen kann. Was zum Henker also habe ich mir dabei wieder gedacht?
Was hat mich dazu gebracht, das Foto aufzunehmen?
Letztens habe ich dieses Video von Chase Jarvis gesehen, das
die Antwort auf die Frage gibt, weshalb man so früh wie möglich damit beginnen sollte, die eigenen Arbeiten zu teilen.
Hier fasse ich den Inhalt zusammen und gebe meinen eigenen Senf dazu – und los!
Spät, aber es kommt: Das neue Format, das ich vor einigen Tagen angekündigt hatte, ist da!
In dieser wahrscheinlich zweiwöchentlich veröffentlichten Serie nehme ich meine eigenen Bilder auseinander und erkläre ein wenig, was ich mir dabei gedacht habe bzw. was ich zum Zeitpunkt der
Aufnahme gesehen habe.
Das hilft mir, meinen eigenen Kopf zu finden, und euch, Fotografieren zu lernen – seht es euch an!
Zeitlose Bilder sind, vom Sprachlichen ausgehend, Bilder, die keiner speziellen Zeit zuzuordnen sind. Soweit, so gut.
Nur stellt sich die Frage, ob man diese allgemeine Definition nicht noch weiter spezifizieren kann – ich wage mal einen Versuch. Mit eurer Hilfe!
Spielregeln:
1. Ihr helft mir dabei, eine Definition aufzustellen und zu diskutieren.
2. Nur die eigene Gedankenkraft zählt.
3. Wer nachschlägt, verliert also.
4. Das ist besser für’s Hirn als die ständigen Sudokus.